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    Re: Talkrunde

    Beitragvon Dinamo Baden » Do 8. Sep 2022, 19:55

    Lizzy is gone - Disband the Union and unite Ireland


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    Re: Talkrunde

    Beitragvon GreenBhoy » So 18. Sep 2022, 10:56

    Schöne Grüße aus Sevilla, Lhads! Dachte mir, das kann man hier mal reinschreiben, dass man hier ist ;-)

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    Re: Talkrunde

    Beitragvon Gollum » Fr 3. Nov 2023, 16:28

    Big John hat geschrieben:
    Gollum hat geschrieben:Also ich kann mit St Pauli normalerweise wirklich nicht viel anfangen, aber in dem Fall finde ich das Banner sehr berechtigt und treffend.

    From Gaza to Glasgow - Fight Antisemitism

    Free Palestine from Hamas


    Stabile Message, die ich gerade den Ultras dort tatsächlich garnicht zugetraut hätte. Von der Seite hätte ich eigentlich eher eine Solidarisierung mit der GB erwartet, die das ja nun explizit nicht ist.



    Man kann über die GB sagen und denken was man will, aber mir macht das Handeln von Israel inkl. der blinden uneingeschränkten Solidarität von teilen des Westens mindestens genauso viel Sorgen… Wenn dann Netanjahu beim Besuch von Scholz zuerst mal wieder daraufhin hinweist, wie schlimm die Deutschen vor 80 Jahren waren, stellen sich mir die Nackenhaare auf… Wundert mich, dass Scholz nicht wieder eine Kippa trug….
    Aber egal, ich will mich auch nicht zu sehr verzetteln…


    Wie schon gesagt, es ist ein schwieriges und maximal aufgeladenes Thema und gut möglich, dass ich gerade etwas überempfindlich reagiere. Ich habe in den letzten Wochen einige Dinge gesehen die ich lieber niemals zu Gesicht bekommen hätte und das macht was mit einem. Wenn ich jetzt also zu diesem Post noch ein paar Worte verliere, dann meine ich das keineswegs als Angriff auf dich @Big John aber mich treibt gerade ernsthaft die Sorge um, dass wir als Gesellschaft die letzten Reste einer gemeinsamen Basis verlieren, auf die wir uns alle verständigen können sollten. Und deshalb an dieser Stelle ein paar Nachfragen dazu.

    Worin besteht sie denn genau, diese "blinde uneingeschränkte Solidarität" des Westens? Und inwiefern gibt die israelische Reaktion auf den Überfall dir ebensoviel Grund zur Sorge? Bzw ebensoviel Grund zur Sorge wie was?

    Scholz war in Israel, als einer der ersten nach den Anschlägen, okay, war das jetzt schon zuviel in deinen Augen? Wieviel die immer mal wieder hervorgekramte Phrase von Israels Sicherheit als deutsche Staatsräson Wert ist, hat man ja kürzlich erst wieder bei der UN sehen können. Da waren es vor ein paar Tagen lediglich die USA, drei kleine osteuropäische Staaten und ein paar pazifische Inseln, die gegen eine Resolution gestimmt haben, die die Terrorangriffe der Hamas auf Israel mit keinem Wort erwähnt und weder die Befreiung der Geiseln in Gaza gefordert noch das Selbstverteidigungsrecht Israels bekräftigt hat. Eine Resolution, die entsprechend von Staaten wie dem Iran gefeiert und auch von der Hamas selbst begrüßt worden ist.

    Deutschland, der ewige Stimmenthalter und zweifelhafte Saubermann, könnte sich ja nicht einmal selbst verteidigen, geschweige denn seine eigene jüdische Bevölkerung. In Deutschland können wir uns das garnicht mehr vorstellen was es heißt, buchstäblich ums eigene Überleben kämpfen zu müssen. Zu unserer ideologischen Friedensdividende gehört dazu: Wir leben in Sicherheit, wir können uns alles erlauben: jede Indifferenz, jede Äquidistanz, jede Halbherzigkeit – das Lauwarme in der Politik. Das ist ein schwerer Irrtum. Es ist beim russischen Überfall auf die Ukraine ein Irrtum, es ist bei der existentiellen Bedrohung Israels durch den Iran und seine Helfershelfer ein Irrtum.

    Zehntausende Raketen zielen aus dem Libanon, aus Syrien, aus dem Gazastreifen auf Israel. Und natürlich greift Israel jetzt den Gazastreifen an. Sie hätten es nie getan, wenn die Hamas nicht über 1500 Israelis in einer Terrorattacke gefoltert, vergewaltigt, ermordet und rund 230 als Geiseln entführt hätte, die jüngste davon übrigens ein gerade mal 9 Monate altes Baby. Enthauptete, verbrannte, verstümmelte Frauen, Kinder, Säuglinge...Dürfen die Israelis sich in diesem Fall nicht wehren?
    Es ist nach dem humanitären Völkerrecht nicht verboten, bei Angriffen gegen militärische Ziele auch Zivilpersonen in Mitleidenschaft zu ziehen. Das ist schrecklich. Das ist sogar sehr schrecklich, da die Hamas die Opferzahlen gezielt nach oben treibt. Aber wie soll sich Israel sonst wehren? Was würde jeder einzelne hier von seinem Staat verlangen, wenn der entsprechend angegriffen worden wäre? In Deutschland würden wir, gemessen an der Bevölkerungszahl, übrigens von rund 12000 Toten sprechen...würde es dann auch heißen, dass man sich um die Reaktion des angegriffenen Staates "mindestens soviel Sorgen" machen würde?

    Es geht nicht darum, dass man die israelische Politik nicht kritisieren soll, dafür gibt es gute Gründe. Die Regierung, die dort bis zu dem Anschlag an der Macht war, kann man mit allem Recht als hochproblematisch bezeichnen, und dass die israelische Siedlungspolitik in der Westbank falsch ist, dafür gibt es ebenfalls gute Argumente, keine Frage. Aber das sollte niemals dazu führen, dass im aktuellen Konflikt Angreifer und Angegriffener gleichgesetzt werden. Und wer die Reaktion Israels darauf, in dieser Art und Weise angegriffen worden zu sein, in Frage stellt, der möge bitte erklären, was er für eine angemessene Reaktion hielte, wenn das eigene Land in dieser Weise überfallen worden wäre.
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    Re: Talkrunde

    Beitragvon Celtorinox67 » Sa 4. Nov 2023, 19:18

    Vorab: Wollte diesen Beitrag erst zum Thema Fanszene reinstellen, mache es jetzt aber auch lieber hier bei uns im internen Lisbon Pub - sicherheitshalber. :-)

    Hallo zusammen,

    sehe es ähnlich wie die Vorredner zum Thema GB. Für mich ist deren "Haltung" zum aktuellen Thema Nahostkonflikt auch überhaupt nicht nachvollziehbar.
    Die Sache, wie man sich beim Nahostkonflikt positionieren sollte, ist dabei doch eigentlich ganz einfach!
    Wo würdet ihr aktuell lieber zuhause sein: Als Araber in einem westlichen "bzw. hier jüdisch geprägten" Staat oder als Jude in einem arabisch-islamisch dominierten Staat? Denke, damit sollte eigentlich alles gesagt sein. Gleiches gilt übrigens auch bei Schulhöfen, Arbeitsplatz und allen öffentlichen Plätzen und Wohnierteln - auch bei uns in Europa.


    Apropos Haltung!
    Beobachte gerade ganz still und heimlich in den soz. Medien, sowie bei Zeitungsartikeln mit Kommentarfunktion die Meinungen und Positionierungen aus allen pol. Ecken.
    Finde es sehr bemerkenswert, dass es gerade in den sog. links-liberalen Schickeriaecken zum Thema Antisemitismus merklich verhalten oder stellenweise gar ganz still zugeht. Ist man aus dieser Haltungs- und Gratismutecke ja sonst nicht so gewohnt. Kaum Empörungen oder gar wirklich echte Gegenhaltungen (Der FC St. Pauli sei hier mal jetzt eine ungewohnte Ausnahme in diesem Milieu) zu diesem Thema, sowohl in Deutschland als auch in ganz Europa. Zum Teil wird da sogar ganz offen mit dem Vorgehen der Hamas vom 07. Okt. und dem ganzen, dazugehörigen pol. Islam sympathisiert (siehe z.b Greta Thunberg und ihre FFF Gesippschaft). Das lässt für mich nun zu folgendem Erklärungsversuch kommen: Der Sozialismus (egal ob braun National- oder links Realexistierend) und dessen gesamtes, in Wahrheit intolerantes, niederschreiendes/grölendes Gedankengut, war immer schon auch mit antisemitisch durchseucht. Zum Teil versteckt und zum Teil auch ganz offen und ohne Schamgefühl. Denke, das dürfte das Hauptproblem bei uns sein. Versteckter bis gar offener Antisemitismus in Teilen des "woken*" Milieus (und dazu zählt eben auch ein guter Tross der GB dazu) , sowie der bei uns importierte Antisemitismus via offener Grenzen.

    * Das Wort Woke soll ja auf gut Deutsch so wie ein Auf- oder Erwachen übersetzt bedeuten. Dieses Wort benutzten übrigens auch ihre braunen, sozialistischen Geistesbrüder in Deutschland in den 20er und 30er Jahren immerzu bei ihren Wahlauftritten. Ein Schelm für jeden, wer sich da jetzt etwas Böses dabei denkt..

    P.S: Das ist meine unbequeme Feststellung zu diesem Thema. Kann natürlich jetzt auch sein, dass ich da völlig falsch liege, bzw. das Ganze als zu "katholisch" geprägt sehe.
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    Re: Talkrunde

    Beitragvon Big John » So 5. Nov 2023, 20:00

    Gollum hat geschrieben:
    Big John hat geschrieben:
    Gollum hat geschrieben:Also ich kann mit St Pauli normalerweise wirklich nicht viel anfangen, aber in dem Fall finde ich das Banner sehr berechtigt und treffend.

    From Gaza to Glasgow - Fight Antisemitism

    Free Palestine from Hamas


    Stabile Message, die ich gerade den Ultras dort tatsächlich garnicht zugetraut hätte. Von der Seite hätte ich eigentlich eher eine Solidarisierung mit der GB erwartet, die das ja nun explizit nicht ist.



    Man kann über die GB sagen und denken was man will, aber mir macht das Handeln von Israel inkl. der blinden uneingeschränkten Solidarität von teilen des Westens mindestens genauso viel Sorgen… Wenn dann Netanjahu beim Besuch von Scholz zuerst mal wieder daraufhin hinweist, wie schlimm die Deutschen vor 80 Jahren waren, stellen sich mir die Nackenhaare auf… Wundert mich, dass Scholz nicht wieder eine Kippa trug….
    Aber egal, ich will mich auch nicht zu sehr verzetteln…


    Wie schon gesagt, es ist ein schwieriges und maximal aufgeladenes Thema und gut möglich, dass ich gerade etwas überempfindlich reagiere. Ich habe in den letzten Wochen einige Dinge gesehen die ich lieber niemals zu Gesicht bekommen hätte und das macht was mit einem. Wenn ich jetzt also zu diesem Post noch ein paar Worte verliere, dann meine ich das keineswegs als Angriff auf dich @Big John aber mich treibt gerade ernsthaft die Sorge um, dass wir als Gesellschaft die letzten Reste einer gemeinsamen Basis verlieren, auf die wir uns alle verständigen können sollten. Und deshalb an dieser Stelle ein paar Nachfragen dazu.


    Das stimmt, das ist alles (wie auch beim Ukraine-Krieg) schwierig zu fassen. Es ist schwierig in Worte zu fassen, denn oft ist es in einer Diskussion auch wichtig, wie bspw Mimik oder Tonlage ist, um Sätze zu unterstreichen, oder nicht so ernst gemeinte Sätze hervorzuheben. Ich glaube, Du weißt wie ich meine. Ein Forum ist da fast die falsche Plattform bei so einem Thema, aber eine andere haben wir gerade nicht…. Wie dem auch sei, keineswegs nehme ich irgendeinen Satz von Dir „krumm“. Gerade, das stört mich sogar in der heutigen Zeit… Die Fronten sind oft verhärtet, es gibt nur noch schwarz oder weiss. Bei FB „provokante“ Posts teilen, aber am Stammtisch nicht mehr den Mund aufbekommen, das stört mich alles viel mehr, als eine andere Draufsicht. Schon gar nicht, wenn es sich um einen Celtic Fan handelt, den ich kenne. Insofern: Youre Welcome!


    Worin besteht sie denn genau, diese "blinde uneingeschränkte Solidarität" des Westens? Und inwiefern gibt die israelische Reaktion auf den Überfall dir ebensoviel Grund zur Sorge? Bzw ebensoviel Grund zur Sorge wie was?


    Ich denke in dem kurz gegriffenen Satz von mir, habe ich nicht gut genug herausgearbeitet um was es mir geht… Es geht mir um die ständige Doppelmoral bzw Doppelstandards in dieser Welt… Das ist zwar jetzt ein wenig sehr pauschal und nicht differenziert, aber probieren wir es mal…
    Beispiele zum Israel Konflikt: In den Diskussionsrunden werden / wurden palästinensische Vertreter eingeladen. Wenn der erste Satz nicht ein distanzierender war, kam er gleich gar nicht mehr zu Wort. Auf Fehler der Politik von Israel darf man kaum noch hinweisen… Schau Dir mal Talkrunden zu den Themen vor Jahren an… Das wäre heute / aktuell undenkbar….
    Merz schlägt vor, dass man sich bei Einreise gegen Antisemitismus aussprechen muss. Scholz sieht das höchste Staatsräson die Sicherheit von Isreal. Baerbock sieht uns alle als Isrealis aktuell. Kiesewetter würde mit unseren Leben die Sicherheit verteidigen wollen.

    Ich finde mich in diesen ganzen Sätzen nicht wieder. Darf dieser Populismus nur auf einer Seite angewandt werden?
    Dass innerhalb der EU die Iren und Nordiren eine andere Draufsicht haben, begründet sich aus deren Vergangenheit. Klar sind das auch Äpfel mit Birnen verglichen, aber wir alle haben das nicht erlebt, was die erlebt haben…

    Wie wäre unsere Meinung, wenn die Briten den katholischen Teil von Derry zerstören? (Auch wieder kein so gutes Beispiel, aber ich glaube du kannst einschätzen wir ich es meine)
    Schau Dir mal Satellitenaufnahmen von Gaza an… Gaza wird aktuell dem Böden gleich gemacht. Wir nähern und den 10.000 Toten und darunter fast zu 1/3 Kinder. Darf sich Israel nicht wehren? Klar, müssen Sie sogar. Aber es muss auch erlaubt sein, irgendwann eine Änderung zu fordern. Stattdessen sehen wir die Taten und versprechen mehr Waffen und Geld. Spanien beispielsweise hat andere Stimmen, auch in der Öffentlichkeit.

    Verstehe mich nicht falsch, ich sehe Israel hier nicht als Täter (tolles Wort dieses Täter-Opferumkehr), aber was wollen wir? Dass da am Ender keine mehr wohnen kann? Dass dort am Ende wieder „Siedler“ (hört sich ehrlich gesagt viel zu nett an) leben?

    Diese ständige Doppelstandars sind es, welche mir mehr und mehr zu schaffen machen. Gollum, ich schaue niemadem in den Pass, wenn er stirbt. Nicht einem Russen, nicht einem Palästinenser oder Ukrainer. Das ist immer einer zu viel. Aber nehmen wir mal den Ukraine Konflikt… Ein Putin, der unter Standing Ovation im Bundestag spricht, mit dem wir Milliardenprojekte planen, ist plötzlich der schlimmste Kriegsverbrecher. Im Jahre 2014 hatte die ARD und das ZDF noch vermehrt, die Urkainer gerügt, wegen der Nähe zu den Nazis (Symbole, Worte, Reden etc).
    Heute verteidigen die unsere westliche Welt… Die USA haben damals im Hintergrund alle „Weichen“ gestellt. Jetzt Kaufen wir zigfach teureres Fracking(Fucking) Gas aus den USA und die Piplenes sind hinüber…. Ein Schelm, der was böses denkt!

    Auch hier, wie soll das deiner Meinung nach weitergehen? (Nicht um Dich zu provozieren, sondern um Dich ehrlich zu fragen).




    Scholz war in Israel, als einer der ersten nach den Anschlägen, okay, war das jetzt schon zuviel in deinen Augen? Wieviel die immer mal wieder hervorgekramte Phrase von Israels Sicherheit als deutsche Staatsräson Wert ist, hat man ja kürzlich erst wieder bei der UN sehen können. Da waren es vor ein paar Tagen lediglich die USA, drei kleine osteuropäische Staaten und ein paar pazifische Inseln, die gegen eine Resolution gestimmt haben, die die Terrorangriffe der Hamas auf Israel mit keinem Wort erwähnt und weder die Befreiung der Geiseln in Gaza gefordert noch das Selbstverteidigungsrecht Israels bekräftigt hat. Eine Resolution, die entsprechend von Staaten wie dem Iran gefeiert und auch von der Hamas selbst begrüßt worden ist.


    Ich habe nie geschrieben, dass Scholz nicht nach Israel reisen soll…. Aber eine Kippa tragen und sich anhören zu müssen, was die Deutschen verbrochen haben, damit Netanjahu dann wirklich alles mitgenommen hat. Wie siehst Du das? Reist er dann auch in einer Burka nach Saudi-Arabien, wenn wir dann wieder Gas oder Öl brauchen? Helmut Schmidt hat es einmal gut auf den Punkt gebracht… Kritik an Israel führt meist dazu, als Antisemit hingestellt zu werden. Eine wirkliche Diskussion ist doch gar nicht gewünscht. Vielleicht unter uns, aber nicht in der Öffentlichkeit oder Politik.


    Deutschland, der ewige Stimmenthalter und zweifelhafte Saubermann, könnte sich ja nicht einmal selbst verteidigen, geschweige denn seine eigene jüdische Bevölkerung. In Deutschland können wir uns das garnicht mehr vorstellen was es heißt, buchstäblich ums eigene Überleben kämpfen zu müssen. Zu unserer ideologischen Friedensdividende gehört dazu: Wir leben in Sicherheit, wir können uns alles erlauben: jede Indifferenz, jede Äquidistanz, jede Halbherzigkeit – das Lauwarme in der Politik. Das ist ein schwerer Irrtum. Es ist beim russischen Überfall auf die Ukraine ein Irrtum, es ist bei der existentiellen Bedrohung Israels durch den Iran und seine Helfershelfer ein Irrtum.


    Da hast Du einen guten Punkt Gollum! Wir könnten uns nicht selbst verteidigen… Wir glaubten bis auf ein paar Jahren noch, dass wir alles mit Worten und Geld befrieden können. Die Zeiten sind vorbei… Unser Verteidigungsminister hatte ja erst kürzlich im TV die Bevölkerung auf Krieg „vorbereiten“ (wie soll man das besser sagen) wollen.
    Auch hier ein Beispiel: Am ersten Tag nach den Pro-Palästina Protesten in Berlin war in der Tagesschau von „Rechten“ die Rede. Ich habe es ja live gehört. Als das nicht mehr haltbar war, sprach man von Antisemitismus… Wir haben einen großen Teil der Menschen seit 2015 ins Land „geholt“ . Danach erleichtern bzw beschleunigen wir auch noch den Erhalt der deutschen Staatsangehörigkeit, damit das ja wirklich unsere Probleme werden. Jetzt gefällt uns das aber nicht mehr und nun werden Stimmen laut, welche die Außreise fordern… Gegen wen? Deutsche Staatsbürger?
    Um aber auch noch auf deine o.g. Worte einzugehen… Nein, wir wissen es nicht mehr, wie das ist… Aber Israel sollten wir bitte nicht nur in die Victim-Rolle stellen… (Zahlen gefällig? Seit 2008 über 6.300 verstorbene Palästinenser sowie über 150.000 Verletzte…. Von Siedlern, der Abschneidung von Infrasturkur etc ganz zu schweigen)



    Zehntausende Raketen zielen aus dem Libanon, aus Syrien, aus dem Gazastreifen auf Israel. Und natürlich greift Israel jetzt den Gazastreifen an. Sie hätten es nie getan, wenn die Hamas nicht über 1500 Israelis in einer Terrorattacke gefoltert, vergewaltigt, ermordet und rund 230 als Geiseln entführt hätte, die jüngste davon übrigens ein gerade mal 9 Monate altes Baby. Enthauptete, verbrannte, verstümmelte Frauen, Kinder, Säuglinge...Dürfen die Israelis sich in diesem Fall nicht wehren?
    Es ist nach dem humanitären Völkerrecht nicht verboten, bei Angriffen gegen militärische Ziele auch Zivilpersonen in Mitleidenschaft zu ziehen. Das ist schrecklich. Das ist sogar sehr schrecklich, da die Hamas die Opferzahlen gezielt nach oben treibt. Aber wie soll sich Israel sonst wehren? Was würde jeder einzelne hier von seinem Staat verlangen, wenn der entsprechend angegriffen worden wäre? In Deutschland würden wir, gemessen an der Bevölkerungszahl, übrigens von rund 12000 Toten sprechen...würde es dann auch heißen, dass man sich um die Reaktion des angegriffenen Staates "mindestens soviel Sorgen" machen würde?


    Was du schreibst stimmt. Ohne die schrecklichen Taten der Hamas, wĂĽrden wir jetzt gar nicht schreiben. Aber wo waren die Sendungen und Posts, vor dieser Tat, wenn es arabische Opfer waren? (Auch Kinder und Frauen)
    Dass sich Israel wehrt war klar und muss klar sein… Dass die Hamas bewusst zivile Opfer in Kauf nimmt, wird denen vielleicht das Genick brechen. Oder zu Zuspruch führen. Wann hatte die IRA die meisten Zuläufer? Sicher nicht, als es ruhig war….
    Herr Röttgen wurde gefragt, ob das Abstellen von Wasser, Strom, Benzin dem Völkerrecht zu vereinbaren wäre? Antwort: Keine Regung. Das müsse Israel wissen.
    Mittlerweile sehe ich aber nicht nur ein zur Wehr setzen.




    Es geht nicht darum, dass man die israelische Politik nicht kritisieren soll, dafür gibt es gute Gründe. Die Regierung, die dort bis zu dem Anschlag an der Macht war, kann man mit allem Recht als hochproblematisch bezeichnen, und dass die israelische Siedlungspolitik in der Westbank falsch ist, dafür gibt es ebenfalls gute Argumente, keine Frage. Aber das sollte niemals dazu führen, dass im aktuellen Konflikt Angreifer und Angegriffener gleichgesetzt werden. Und wer die Reaktion Israels darauf, in dieser Art und Weise angegriffen worden zu sein, in Frage stellt, der möge bitte erklären, was er für eine angemessene Reaktion hielte, wenn das eigene Land in dieser Weise überfallen worden wäre.



    Doch, genau um das geht es auch!
    Ich stelle nicht Israel gleich mit der Hamas. Mir ist auch nicht ein Menschenleben lieber, als das andere. Wir müssen uns aber schon fragen dürfen, wohin wir wollen und wo wir für uns eine Grenze setzen wollen. Auch in der Unterstützung oder Kritik. Das ist es, was ich wollte. Die deutsche Polizei verbietet bei Demonstrationen die Sätze: Stoppt den Krieg, das Morden! Wo sind wir angekommen? Da komme ich auf die Frage zurück, auf was wir uns als Gesellschaft verständigen wollen?




    Folgendes ist mir sehr wichtig. Ein guter Demokrat hält andere Meinungen aus, oder nimmt diese gar auf. Ich habe lange nachgedacht, ob ich überhaupt was schreibe, da es einfach die falsche Plattform inkl heiklem Thema ist, aber ich denke dein Post „verdient“ eine Antwort (das meine ich positiv).
    In diesem Sinne!

    Hail Hail
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    PS: Ich habs technisch hier auf dem I-Pad nicht drauf… Daher die technisch stümperhafte Antwort :D
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    Re: Talkrunde

    Beitragvon Lubo » Mo 6. Nov 2023, 23:22

    Hallo zusammen,

    ich möchte auch meinen Senf dazugeben. Zunächst einmal versuche ich die Weltlage etwas übergeordneter zu betrachten, und dann realpolitisch, und dann bezogen auf Celtic. Zu wirklich weiterführenden Erkenntnissen bin ich trotz vieler Überlegungen und Diskussionen nicht gekommen. Ich freue mich über jeden Kommentar. Gollum, Du darfst mich auch in historischer Hinsicht gerne korrigieren.

    Generelle Frage
    Egal welcher Konflikt, wer leidet, ist das Volk. Wieso hat das Volk immer wieder das Bedürfnis, den größten Narzissten hinterherzulaufen und sich von ihnen manipulieren zu lassen? Aus Angst vor anderen Völkern? Aus dem Bedürfnis heraus, einer mächtigen Nation anzugehören oder gar andere Völker zu unterjochen?

    Glaubt man der Evolutionstheorie müsste der Mensch das Bedürfnis haben, einem Alpha-Tier hinterherzulaufen, das geistige Reife und Weisheit ausstrahlt und ausgleichend Wohlergehen für alle fördert. In der Realität läuft der Mensch lieber einem psychisch auffälligen, hasserfüllten Zeitgenossen hinterher, um ihn nach lauter und wiederholter Vorwarnung mit in den Abgrund zu begleiten.

    Woher kommt dieser Frust, der in einer endlosen Spirale endet? Wer hat etwas davon, dass diese Spirale niemals endet? Das Volk? - Das macht keinen Sinn. Wieso kann sich der Mensch der ständigen Ablenkung und Beeinflussung nicht entziehen, um im Frieden mit sich selbst und anderen zu leben?

    Politik Nahost
    Ich habe mir mittlerweile viele Dokus angeschaut, lese aktuell ein Geschichtsmagazin zum Thema, habe mit Arabern, mit Israelis, und mit intelligenten Deutschen geredet. Wo man die Schuld sieht, hängt natürlich davon ab, wo man anfängt zu zählen... Vor 2000 Jahren, als die Juden aus ihrem Land vertrieben wurden, in das sie nach der Gefangenschaft in Ägypten zurückgekehrt waren? Oder startend vor 70 Jahren, als die Juden "offensiv" Land in Anspruch genommen haben, und viele Palästinenser vertrieben haben?

    Jeder hat Argumente auf seiner Seite, vieles klingt plausibel. Dass die Israelis Extremisten im Westjordanland ansiedeln und wüten lassen, dass Palästinenser dort kaum Rechte haben, ist ein großes Unrecht. Ebenso die Bedrohung der Israelis durch Raketen aus benachbarten Ländern, die ihnen das Existenzrecht absprechen. Der Angriff der Hamas, Jagd auf möglichst viele wehrlose Menschen, egal wie alt oder welcher Gesinnung, ist ein kaum zu beschreibender bestialischer Akt und eine neue Dimension. Ebenso das Vorgehen, wehrlose Landsleute und Kinder als Schutzschild zu missbrauchen. Was haben die Israelis jetzt für eine andere Möglichkeit, diese Bedrohung in den Griff zu bekommen? Diese Spirale hat soviel Tempo aufgenommen, da kann anscheinend keiner mehr abspringen. Wahnsinn.

    Am schlimmsten sind für mich diejenigen, die diesen Konflikt von außen anheizen und selbst auf ihrem warmen Sofa sitzen. Die Waffen dahin schicken und Hassprediger bezahlen, denen aber der Wohlstand und jegliches Wohlergehen der Palästinenser völlig egal sind, oder die sogar von deren Leid politisch profitieren.

    "Zweifelhaft" finde ich auch das Verhalten von einigen hier, die vor der Verfolgung zu uns geflüchtet sind um dann anderen hier das Leben zur Hölle zu machen. Oder die Fahnen schwenken und Kuchen verteilen, wenn woanders Menschen massakriert oder in alle Einzelteile gesprengt wurden. Es gibt jüdische Sportvereine, die können nur noch mit Sicherheitspersonal Sport treiben. Mir fehlen die Worte, wie weit es in "unserem" Land (wenn es das überhaupt ist oder jemals war) gekommen ist.

    Wenn man sich kurz vorstellt, man wäre ein Jude. Würde man sich in einer deutschen Stadt noch trauen, dies selbstbewusst zu zeigen? Sorry, aber dieser Zustand ist eine Schande für eine freiheitliche Demokratie, in einem Land, in dem sonst jeder noch so durchgeknallte Freak seine Fantasien und Theorien ausbreiten kann.

    Politik Ukraine
    Auch hier ist der Ursprung des Konfliktes nicht einfach anzugeben. Die Ukrainer, auch im Osten, wollten nicht zu Russland gehören. Auf der anderen Seite hat der Westen in Osteuropa in arroganter Art und Weise Tatsachen geschaffen und Sicherheitsinteressen Russlands missachtet. Und natürlich hatte die USA nie ein Interesse daran, dass die technische Intelligenz Deutschlands und der Rohstoffreichtum Russlands zusammenkommen. Rechtfertigt das einen Angriffskrieg? - Niemals! Auch das ist eine völlig neue Dimension, Butscha dann die nächste. Putin hat sich über mehrere Kriege und politische Morde radikalisiert.

    Seine Gefolgsleute drohen Deutschland offen mit einem Atomschlag. Und hier laufen wirklich "völlig objektive" Leute herum, die Sympathien äußern und sein Vorgehen verteidigen. Auch hier hat die Spirale an Fahrt aufgenommen und anscheinend kann keiner mehr abspringen.

    Politik Deutschlands
    Die Welt läuft offensichtlich auf einen großen Konflikt zwischen den freiheitlichen Demokratien und den Diktaturen zu, angeführt von der USA auf der einen und China auf der anderen Seite. Historiker sehen Parallelen zu der Zeit vor dem 1. Weltkrieg (damals Großbritannien als alteingesessene und das Deutsche Reich als aufstrebende Weltmacht).

    Was hat die Bundesregierung für eine andere Möglichkeit, als sich klar auf eine Seite zu stellen?
    Europäisch denken und eine eigene Politik vertreten?
    In einer Union mit vielen angeschlagenen Staaten, die gerade eine enorme FlĂĽchlingswelle meistern muss und offensichtlich nicht zusammenpasst?
    Eine Union, die einige Staaten rein als Geldautomaten betrachten, in der einige Staaten selbst diktatorische Tendenzen aufweisen oder an schlechten Tagen sogar Reperationszahlungen von Deutschland verlangen?
    Eine Union, die sich in ihrem Regulierungswahn zu einem nicht steuerbarem, umhertreibenden Dampfer entwickelt.
    Was hat man für Möglichkeiten?

    1. Man hängt sich an die USA und hofft, dass Biden wiedergewählt wird.
    2. Man versucht neue, zuverlässige Partner zu finden, Länder, die wirtschaftlich, wertemäßig und politisch besser zusammenpassen? Auch wenn ich mir hier keine Freunde mache, zähle ich da auch Großbritannien dazu. Und baut dann alle Denkblockaden ab, und denkt vielleicht sogar über einen gemeinsamen Staat nach. Auch wenn das aktuell noch skurril klingt.

    Hat man überhaupt andere Möglichkeiten? Deutschland alleine wird von Ländern wie China, Indien, Brasilien überholt werden, und dann irgendwann auch keine Werte mehr vertreten können.

    Celtic Park
    Von mir aus kann im Celtic Park jeder Fahnen schwenken, wie er will. Aber direkt nach einem solchen Terrorakt auf ein Herkunftsland eines Spielers Sympathien mit Mördern zu bekunden, da ist eine Grenze weit überschritten.

    Wie hier schon einmal geschrieben, ich bin seit vielen Jahren Celtic-Fan. Aber bei diesem Anblick habe ich mich wirklich dafür geschämt.
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    Re: Talkrunde

    Beitragvon Dinamo Baden » Di 7. Nov 2023, 00:35

    Wahnsinn wie ihr dieses Themas sachlich ausdiskutiert!
    Wahrlich eine tolle Ablenkung zu dieser Stammtisch Mentalität da draußen!


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    Re: Talkrunde

    Beitragvon Big John » Di 7. Nov 2023, 09:05

    Lubo, das ist wirklich richtig gut geschrieben und ich finde mich in den Gedanken wieder. Wir schaffen es nicht, dass Juden mit Ihrem Sportverein um die Ecke ein einfaches Fussballspiel bestreiten, sichern aber Klimakleber ab und jedes Jahr dürfen wir uns ein neues Geschlecht aussuchen können. Es scheint mir, als hätten wir den "peak" an Normalität überschritten.
    Ich kann mir aktuell nicht vorstellen, dass unser Fachkräftemangel in Berlin, geeignet ist die richtigen Weichen zu stellen, so schwer die Entscheidungsfindung auch sein mag.
    Da kam mir der Satz von Sheik Rashid (Dubai) in den Sinn:

    Es gibt ein paar Prinzipien, die seit jeher alles im Leben bestimmen. Um genau zu sein: Harte Zeiten formen starke Menschen, starke Männer (ich würde es mit Menschen tauschen wollen), schaffen gute Zeiten, gute Zeiten gebären schwache Männer, und schwache Männer schaffen harte Zeiten.
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    Re: Talkrunde

    Beitragvon GreenBhoy » Di 7. Nov 2023, 09:21

    Big John hat geschrieben:Lubo, das ist wirklich richtig gut geschrieben und ich finde mich in den Gedanken wieder. Wir schaffen es nicht, dass Juden mit Ihrem Sportverein um die Ecke ein einfaches Fussballspiel bestreiten, sichern aber Klimakleber ab und jedes Jahr dürfen wir uns ein neues Geschlecht aussuchen können. Es scheint mir, als hätten wir den "peak" an Normalität überschritten.
    Ich kann mir aktuell nicht vorstellen, dass unser Fachkräftemangel in Berlin, geeignet ist die richtigen Weichen zu stellen, so schwer die Entscheidungsfindung auch sein mag.
    Da kam mir der Satz von Sheik Rashid (Dubai) in den Sinn:

    Es gibt ein paar Prinzipien, die seit jeher alles im Leben bestimmen. Um genau zu sein: Harte Zeiten formen starke Menschen, starke Männer (ich würde es mit Menschen tauschen wollen), schaffen gute Zeiten, gute Zeiten gebären schwache Männer, und schwache Männer schaffen harte Zeiten.
    Ich habe neulich schon ĂĽberlegt, ob ich was sagen soll, aber direkt nach dem Lob ĂĽber die sachliche Diskussion und diesem Kommentar, muss ich es leider tun.

    Ich stimme euch allen eigentlich zu, aber verstehe ehrlich gesagt nicht, wieso dann solche konservative Hetze benutzt werden muss? Wirklich, ich verstehe es nicht! Niemand, der sich im binären Geschlechtssystem nicht wiederfindet oder seinen Platz dort findet, macht das freiwillig oder aus Spaß, sondern weil es Teil der Person ist. Und es so darzustellen als sei es ein hübsches kleines Hobby, halte ich für mehr als nur bedenklich und es dann in dieser politischen Debatte zu Krieg überhaupt zu erwähnen für absolut unangebracht.

    Klimakleber sind natürlich gerade auch ein beliebtes Feindbild und ich würde mich sicherlich nicht dazusetzen, aber sie haben trotzdem Persönlichkeitsrechte in einer Demokratie, die übrigens in Bayern mal eben außer Kraft gesetzt werden, das gehört auch zum "Schutz", den Leute erfahren, weil sie gelähmt davon sind, keine Zukunftsperspektiven zu haben, weil sehenden Auges der Planet immer weiter zerstört wird auf Basis von whataboutism und vorgetäuschter sozialer Bedenken.

    Ich will euch nicht eure Meinung absprechen und wenn ihr nicht fĂĽr Dinge seid, in Ordnung, ich bin es fĂĽr andere Dinge auch nicht. Diese aber fĂĽr so eine sonst wirklich sachliche Diskussion zu missbrauchen finde ich absolut fehl am Platz.

    So, jetzt bitte weiter mit dem sachlichen Teil.

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    Re: Talkrunde

    Beitragvon Lubo » Di 7. Nov 2023, 10:11

    GreenBhoy ist auf Deinen ersten Absatz eingegangen, in dem ich selbst relativ wenige Emotionen drin habe.
    Ich wĂĽrde gerne auf Deinen letzten Absatz eingehen, Big John!

    An diesem beschriebenen Kreislauf ist sicher ein bisschen etwas dran.

    Aber...

    Z. B. wurde Hitler in einer harten Zeit geboren, hat noch härtere Zeiten erlebt (1. Weltkrieg) und dann die härtesten mit selbst produziert (2. Weltkrieg).

    Harte Zeiten schaffen leider oft auch frustrierte Menschen und Frust ist keine Basis fĂĽr einen gesunden Aufbau.

    Ich glaube in Zukunft wird es darum gehen, dass man sich selbst eine Machtbasis schafft (mMn durch eine Vereinigung von "mächtigen", freiheitlichen Staaten) und dann auf der gesamten Welt eine ganz neue Art von Toleranz sowie Dialog- und Kompromissbereitschaft kultiviert wird. Jeder in einer Gesellschaft oder gesellschaftsübergreifend muss lernen, einen Schritt zurück zu gehen. Dafür müssen wohl auch neue Formate geschaffen werden.

    Sonst wird irgendwann die Musik ausgehen. Und dann wird es nur noch darum gehen, wer mit und wer ohne Stuhl dasteht (Reise nach Jerusalem - das Bild passt ja ganz gut zum Thema...).

    Meine Bedenken sind wirklich, dass dies eintritt und wir in einem globalen Wirtschaftskrieg (oder Schlimmerem) landen. Dann sollten wir in einem Staat leben, der handlungsfähig ist, und nicht durch die Vetorechte von Staaten ausgebremst wird, die überhaupt nichts zu der Veranstaltung beitragen.
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    Re: Talkrunde

    Beitragvon Big John » Di 7. Nov 2023, 11:08

    GreenBhoy hat geschrieben:
    Big John hat geschrieben:Lubo, das ist wirklich richtig gut geschrieben und ich finde mich in den Gedanken wieder. Wir schaffen es nicht, dass Juden mit Ihrem Sportverein um die Ecke ein einfaches Fussballspiel bestreiten, sichern aber Klimakleber ab und jedes Jahr dürfen wir uns ein neues Geschlecht aussuchen können. Es scheint mir, als hätten wir den "peak" an Normalität überschritten.
    Ich kann mir aktuell nicht vorstellen, dass unser Fachkräftemangel in Berlin, geeignet ist die richtigen Weichen zu stellen, so schwer die Entscheidungsfindung auch sein mag.
    Da kam mir der Satz von Sheik Rashid (Dubai) in den Sinn:

    Es gibt ein paar Prinzipien, die seit jeher alles im Leben bestimmen. Um genau zu sein: Harte Zeiten formen starke Menschen, starke Männer (ich würde es mit Menschen tauschen wollen), schaffen gute Zeiten, gute Zeiten gebären schwache Männer, und schwache Männer schaffen harte Zeiten.
    Ich habe neulich schon ĂĽberlegt, ob ich was sagen soll, aber direkt nach dem Lob ĂĽber die sachliche Diskussion und diesem Kommentar, muss ich es leider tun.

    Ich stimme euch allen eigentlich zu, aber verstehe ehrlich gesagt nicht, wieso dann solche konservative Hetze benutzt werden muss? Wirklich, ich verstehe es nicht! Niemand, der sich im binären Geschlechtssystem nicht wiederfindet oder seinen Platz dort findet, macht das freiwillig oder aus Spaß, sondern weil es Teil der Person ist. Und es so darzustellen als sei es ein hübsches kleines Hobby, halte ich für mehr als nur bedenklich und es dann in dieser politischen Debatte zu Krieg überhaupt zu erwähnen für absolut unangebracht.

    Klimakleber sind natürlich gerade auch ein beliebtes Feindbild und ich würde mich sicherlich nicht dazusetzen, aber sie haben trotzdem Persönlichkeitsrechte in einer Demokratie, die übrigens in Bayern mal eben außer Kraft gesetzt werden, das gehört auch zum "Schutz", den Leute erfahren, weil sie gelähmt davon sind, keine Zukunftsperspektiven zu haben, weil sehenden Auges der Planet immer weiter zerstört wird auf Basis von whataboutism und vorgetäuschter sozialer Bedenken.

    Ich will euch nicht eure Meinung absprechen und wenn ihr nicht fĂĽr Dinge seid, in Ordnung, ich bin es fĂĽr andere Dinge auch nicht. Diese aber fĂĽr so eine sonst wirklich sachliche Diskussion zu missbrauchen finde ich absolut fehl am Platz.

    So, jetzt bitte weiter mit dem sachlichen Teil.

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    Ich denke nicht, dass es sich um „konservative Hetze“ handelte. Man könnte jetzt den Spieß umdrehen und auch sagen, deine Antwort ist die ganz klassische linke Reaktion darauf. Wir hatten den Kreis unlängst größer gezogen, als nur das Thema „Krieg im nahen Osten oder der Ukraine“, daher finde ich es ganz und gar unsachlich, wenn Du meinen Kommentar hier isoliert betrachtest.

    Mir ging es eher darum, dass wir uns immer nur mit „Nebenbaustellen“, welche sicher ihre Berechtigkeit haben beschäftigen, aber nicht mit den wirklichen zukunftsweisenden Aufgaben. Wie lange gibt es bspw. das Thema Bildung, Schulen etc. und was hat sich geändert? Es scheint eine deutsche „Krankheit“ zu sein, sich im klein klein zu verzetteln. Darum ging es mir…. Dass das Wort Hetze finde ich an dieser Stelle unangebracht. Es ging mir hier um die deutsche Politik. Schau wir haben die höchsten Energiepreise, die Industrie wandert in Teilen ab, die Eigentumsquote ist nach der Schweiz (so viel weiß) am niedrigsten. Von Rente will ich nicht anfangen…. Aber in Sachen Vorschriften, Bürokratie, Auflagen, Regulierung etc was uns alle lähmt und schlussendlich zu keiner „Aufbruchstimmung“ führt, sind wir Weltmeister.

    Ich hoffe ich konnte das zumindest etwas ins richtige Bild rĂĽcken.

    Näher möchte ich auf deine Ausführungen nicht eingehen, sonst wird der Kreis wirklich zu groß, insbesondere für ein Forum.
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    Re: Talkrunde

    Beitragvon Big John » Di 7. Nov 2023, 11:22

    Lubo hat geschrieben:GreenBhoy ist auf Deinen ersten Absatz eingegangen, in dem ich selbst relativ wenige Emotionen drin habe.
    Ich wĂĽrde gerne auf Deinen letzten Absatz eingehen, Big John!

    An diesem beschriebenen Kreislauf ist sicher ein bisschen etwas dran.

    Aber...

    Z. B. wurde Hitler in einer harten Zeit geboren, hat noch härtere Zeiten erlebt (1. Weltkrieg) und dann die härtesten mit selbst produziert (2. Weltkrieg).

    Harte Zeiten schaffen leider oft auch frustrierte Menschen und Frust ist keine Basis fĂĽr einen gesunden Aufbau.

    Ich glaube in Zukunft wird es darum gehen, dass man sich selbst eine Machtbasis schafft (mMn durch eine Vereinigung von "mächtigen", freiheitlichen Staaten) und dann auf der gesamten Welt eine ganz neue Art von Toleranz sowie Dialog- und Kompromissbereitschaft kultiviert wird. Jeder in einer Gesellschaft oder gesellschaftsübergreifend muss lernen, einen Schritt zurück zu gehen. Dafür müssen wohl auch neue Formate geschaffen werden.

    Sonst wird irgendwann die Musik ausgehen. Und dann wird es nur noch darum gehen, wer mit und wer ohne Stuhl dasteht (Reise nach Jerusalem - das Bild passt ja ganz gut zum Thema...).

    Meine Bedenken sind wirklich, dass dies eintritt und wir in einem globalen Wirtschaftskrieg (oder Schlimmerem) landen. Dann sollten wir in einem Staat leben, der handlungsfähig ist, und nicht durch die Vetorechte von Staaten ausgebremst wird, die überhaupt nichts zu der Veranstaltung beitragen.



    Ich glaube ich höre auf mit solchen Zitaten, welche immer zerpflückt werden können ;D
    Aber eines „haue“ ich noch raus :D :D

    Helmut Schmidt hatte einst gesagt:

    Mich hat die Macht nicht interessiert! Mich hat auch die Karriere nicht interessiert! Was mich interessiert hat, war die öffentliche Anerkennung.Jemand der nach Macht strebt, ist potenziell ein gefährlicher Mitmensch.
    Jemand der in die Politik geht, muss vorher einen Beruf gelernt und ausgeĂĽbt haben!


    Ich habe mehr als nur große Zweifel daran, dass die Leute in unserer Regierung zu der o.g. Aufgabenstellung in der Lage sind. Deine Skizzierung ist ganz und gar richtig. Nur mit einer guten „Machtbasis“ und einer geschlossenen Einheit, wird es zu Veränderungen kommen können. Andernfalls können wir noch so viele Maßnahmen planen, es wird nichts werden.
    Ich finde folgendes Beispiel, macht es etwas greifbar:
    Wir möchten Klimaneutral werden (okay). Meist ohnehin nur auf dem Papier…. Was passiert also mit energieintensiver Industrie? Sie wandert in Teilen ab. Jetzt stellt sich für mich folgende Frage. Wird dieser ausgelagerte Arbeitsplatz oder das damit erwirtschaftete BIP nun Klimaneutraler oder nicht, nur weil er woanders ist? Oder wird diese Wirtschaftsleistung im Ausland dann klimaunfreundlicher?
    Daher war ich immer dafür die Klimastatistik zumindest zum Teil auch aufs BIP runter zu brechen. Macht man das nur über die Einwohnerzahl, stehen Länder mit umfangreicher Industrie immer schlechter darstellen.
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    Re: Talkrunde

    Beitragvon Lubo » Di 7. Nov 2023, 11:40

    Helmut Schmidt wäre so ein Alpha-Tier...

    Aber auch Schmidt lag mal daneben :D

    Ich erinnere an seinen Spruch "Wer Visionen hat, der sollte zum Arzt gehen".

    Aktuell lechzen wir nach Politikern mit Visionen...
    Und bekommen dafür glattgeschliffene Verwaltungsapparatschiks, die auf Entwicklungen erst reagieren, wenn bereits der letzte in der letzten Schulreihe verstanden hat, dass etwas in die falsche Richtung läuft.

    Vielleicht ist Politik in Zeiten von Social Media, internationalen + undurchsichtigen Verflechtungen sowie unendlichen Ansprüchen der Wähler auch nur noch von solchen Politikern zu leisten.
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    Re: Talkrunde

    Beitragvon Big John » Di 7. Nov 2023, 11:49

    Lubo hat geschrieben:Helmut Schmidt wäre so ein Alpha-Tier...

    Aber auch Schmidt lag mal daneben :D

    Ich erinnere an seinen Spruch "Wer Visionen hat, der sollte zum Arzt gehen".

    Aktuell lechzen wir nach Politikern mit Visionen...
    Und bekommen dafür glattgeschliffene Verwaltungsapparatschiks, die auf Entwicklungen erst reagieren, wenn bereits der letzte in der letzten Schulreihe verstanden hat, dass etwas in die falsche Richtung läuft.

    Vielleicht ist Politik in Zeiten von Social Media, internationalen + undurchsichtigen Verflechtungen sowie unendlichen Ansprüchen der Wähler auch nur noch von solchen Politikern zu leisten.


    Das stimmt, jeder liegt mal falsch. Aber wie Du es richtig beschreibst.... Entscheidungen treffen und ggf. später korrigieren, ist immer noch besser, als alles laufen zu lassen.

    Beim letzten Satz bin ich nicht ganz bei Dir. Ich glaube schon, dass so Politiker wie Schmidt beispielsweise - auch heute - uns noch gut zu Gesicht stehen wĂĽrden. Da gibt es ja auch noch ganz andere Namen die man nennen kann. Aber wie ich es schon geschrieben habe... Man will es nicht.... Lieber wieder ab ins klein klein und nur niemanden "verletzten/ausgrenzen"... Toi Toi Toi :top1
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    Re: Talkrunde

    Beitragvon Lubo » Di 7. Nov 2023, 12:01

    Natürlich wäre ein Helmut Schmidt auch heute "Gold wert".

    Die Frage ist, wie lange er agieren könnte...

    Die erste unbequeme Entscheidung, und er wäre abgewählt.

    Schau Dir den Vergleich Schröder - Merkel an...

    Egal, was man von Schröders Verhalten nach seiner Kanzlerschaft hält (vieles davon war daneben!), er hat viele Entwicklungen angestoßen, die sich ausgezahlt haben.
    Er hatte eine Regierung aufgestellt mit Charakteren und Ideen.

    Merkel dagegen hat sich im Reagieren und Verwalten profiliert.

    Wer war länger an der Macht?
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    Re: Talkrunde

    Beitragvon Lubo » Di 7. Nov 2023, 12:19

    Wahrscheinlich schlägt ein Historiker wie Gollum aktuell über meine Ausführungen die Hände über dem Kopf zusammen. :D

    Letztendlich kann jeder nur sein eigenes Umfeld beeinflussen.
    Menschlich bleiben und anderen zuhören, auch wenn deren Meinung für einen selbst noch so verrückt klingt.

    Viele Menschen haben das Vertrauen in Gott und die Welt verloren, suchen verzweifelt irgendwo Halt und lechzen durch die abstrusesten Theorien danach, dass man ihnen Aufmerksamkeit schenkt.

    Solange kein Hass dabei ist, sollte man versuchen, andere nicht zu verurteilen. Auch wenn das zugegeben oft sehr sehr schwer ist.
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    Re: Talkrunde

    Beitragvon Big John » Di 7. Nov 2023, 12:22

    Woher willst du das wissen, ob die Leute abgewählt werden würden? Wie du schon richtig beschrieben hast, trifft jeder unterschiedliche Entscheidungen. Einige führen davon zu Zuspruch. Einige führen zur Abwendung der Wähler.

    Du hattest in unserer gesamten Diskussion gefragt, warum sich einige Leute Diktatoren wünschen oder warum Merkel länger Kanzlerin war als Schröder? Es gibt ein gutes Buch von Gustav Le Bon dieses heißt Psychologie der Massen. Das Buch wurde 1895 geschrieben. Das Buch ist mit Sicherheit fragwürdig in einigen Punkten, da die Sicht der Menschen damals komplett anders war als heute. Aber im Kern beschreibt es die richtigen Mechanismen, weswegen Massen bewegt werden können oder in Demokratien Wähler das Kreuz an der richtigen oder falschen Stelle machen.

    Wenn jemand meint, das mit unserem Kabinett wir international auch nur 1 cm vorankommen, wĂĽrde ich dagegen setzen.
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    Re: Talkrunde

    Beitragvon GreenBhoy » Di 7. Nov 2023, 12:27

    Big John hat geschrieben:
    GreenBhoy hat geschrieben:
    Big John hat geschrieben:Lubo, das ist wirklich richtig gut geschrieben und ich finde mich in den Gedanken wieder. Wir schaffen es nicht, dass Juden mit Ihrem Sportverein um die Ecke ein einfaches Fussballspiel bestreiten, sichern aber Klimakleber ab und jedes Jahr dürfen wir uns ein neues Geschlecht aussuchen können. Es scheint mir, als hätten wir den "peak" an Normalität überschritten.
    Ich kann mir aktuell nicht vorstellen, dass unser Fachkräftemangel in Berlin, geeignet ist die richtigen Weichen zu stellen, so schwer die Entscheidungsfindung auch sein mag.
    Da kam mir der Satz von Sheik Rashid (Dubai) in den Sinn:

    Es gibt ein paar Prinzipien, die seit jeher alles im Leben bestimmen. Um genau zu sein: Harte Zeiten formen starke Menschen, starke Männer (ich würde es mit Menschen tauschen wollen), schaffen gute Zeiten, gute Zeiten gebären schwache Männer, und schwache Männer schaffen harte Zeiten.
    Ich habe neulich schon ĂĽberlegt, ob ich was sagen soll, aber direkt nach dem Lob ĂĽber die sachliche Diskussion und diesem Kommentar, muss ich es leider tun.

    Ich stimme euch allen eigentlich zu, aber verstehe ehrlich gesagt nicht, wieso dann solche konservative Hetze benutzt werden muss? Wirklich, ich verstehe es nicht! Niemand, der sich im binären Geschlechtssystem nicht wiederfindet oder seinen Platz dort findet, macht das freiwillig oder aus Spaß, sondern weil es Teil der Person ist. Und es so darzustellen als sei es ein hübsches kleines Hobby, halte ich für mehr als nur bedenklich und es dann in dieser politischen Debatte zu Krieg überhaupt zu erwähnen für absolut unangebracht.

    Klimakleber sind natürlich gerade auch ein beliebtes Feindbild und ich würde mich sicherlich nicht dazusetzen, aber sie haben trotzdem Persönlichkeitsrechte in einer Demokratie, die übrigens in Bayern mal eben außer Kraft gesetzt werden, das gehört auch zum "Schutz", den Leute erfahren, weil sie gelähmt davon sind, keine Zukunftsperspektiven zu haben, weil sehenden Auges der Planet immer weiter zerstört wird auf Basis von whataboutism und vorgetäuschter sozialer Bedenken.

    Ich will euch nicht eure Meinung absprechen und wenn ihr nicht fĂĽr Dinge seid, in Ordnung, ich bin es fĂĽr andere Dinge auch nicht. Diese aber fĂĽr so eine sonst wirklich sachliche Diskussion zu missbrauchen finde ich absolut fehl am Platz.

    So, jetzt bitte weiter mit dem sachlichen Teil.

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    Ich denke nicht, dass es sich um „konservative Hetze“ handelte. Man könnte jetzt den Spieß umdrehen und auch sagen, deine Antwort ist die ganz klassische linke Reaktion darauf. Wir hatten den Kreis unlängst größer gezogen, als nur das Thema „Krieg im nahen Osten oder der Ukraine“, daher finde ich es ganz und gar unsachlich, wenn Du meinen Kommentar hier isoliert betrachtest.

    Mir ging es eher darum, dass wir uns immer nur mit „Nebenbaustellen“, welche sicher ihre Berechtigkeit haben beschäftigen, aber nicht mit den wirklichen zukunftsweisenden Aufgaben. Wie lange gibt es bspw. das Thema Bildung, Schulen etc. und was hat sich geändert? Es scheint eine deutsche „Krankheit“ zu sein, sich im klein klein zu verzetteln. Darum ging es mir…. Dass das Wort Hetze finde ich an dieser Stelle unangebracht. Es ging mir hier um die deutsche Politik. Schau wir haben die höchsten Energiepreise, die Industrie wandert in Teilen ab, die Eigentumsquote ist nach der Schweiz (so viel weiß) am niedrigsten. Von Rente will ich nicht anfangen…. Aber in Sachen Vorschriften, Bürokratie, Auflagen, Regulierung etc was uns alle lähmt und schlussendlich zu keiner „Aufbruchstimmung“ führt, sind wir Weltmeister.

    Ich hoffe ich konnte das zumindest etwas ins richtige Bild rĂĽcken.

    Näher möchte ich auf deine Ausführungen nicht eingehen, sonst wird der Kreis wirklich zu groß, insbesondere für ein Forum.
    Ich möchte hier auch kein riesiges Fass aufmachen und du hast mit deinen Beispielen in diesem Beitrag absolut Recht. Ich glaube, egal ob man links oder rechts der Mitte steht, kann man sich einig sein, dass in unserer Welt (ich würde es nicht auf Deutschland beschränken, deine Beispiele waren es jetzt, ändert aber nichts) gerade viele Dinge absolut nicht in Ordnung sind. Und ich bin froh, dass du deine vorherigen Beispiele in Perspektive gerückt hast, auch wenn es trotzdem nicht die gewesen wären, die ich dafür gewählt hätte ;-)
    FĂĽr mich war das einfach etwas, was ich so nicht unkommentiert stehen lassen konnte.

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    Re: Talkrunde

    Beitragvon Lubo » Di 7. Nov 2023, 12:42

    Big John hat geschrieben:Woher willst du das wissen, ob die Leute abgewählt werden würden? Wie du schon richtig beschrieben hast, trifft jeder unterschiedliche Entscheidungen. Einige führen davon zu Zuspruch. Einige führen zur Abwendung der Wähler.



    Ich denke schon, dass es viele gute und vernĂĽnftigen Menschen gibt. Auch wenn das aktuell nicht so wirkt, ich glaube sogar, dass es die groĂźe Mehrheit ist.

    Aber ich denke, dass es sehr sehr schwer geworden ist, unbequeme Entscheidungen durchzusetzen.
    An allen Ecken warten scharfe Kritiker. Viele Menschen wollen mit Schlagzeilen Geld verdienen. Jeder findet eine Plattform.

    Ich sage nicht, dass es unmöglich ist. Aber das Anspruchsdenken ist doch deutlich durch die Decke gegangen.

    Sicherheit, Wohlstand, Freizeit, Gerechtigkeit, Klimaneutralität, Moral usw. - die Wunschliste ist lang, Punkte davon beeinflussen sich gegenseitig.
    Das alles unter den Randbedingungen von globalisierten Märkten, einem europäischen Bürokratiemonster, einer globalen Bevölkerungsexplosion- und wanderung, aggressiven und expandierenden Diktaturen usw.

    Meine Zukunftsvision von einer möglichen Außenpolitik habe ich bereits beschrieben. Auch ein solcher Gedanke wird kaum auf Resonanz stoßen.
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    Re: Talkrunde

    Beitragvon Big John » Di 7. Nov 2023, 15:02

    GreenBhoy hat geschrieben:
    Big John hat geschrieben:
    GreenBhoy hat geschrieben:
    Big John hat geschrieben:Lubo, das ist wirklich richtig gut geschrieben und ich finde mich in den Gedanken wieder. Wir schaffen es nicht, dass Juden mit Ihrem Sportverein um die Ecke ein einfaches Fussballspiel bestreiten, sichern aber Klimakleber ab und jedes Jahr dürfen wir uns ein neues Geschlecht aussuchen können. Es scheint mir, als hätten wir den "peak" an Normalität überschritten.
    Ich kann mir aktuell nicht vorstellen, dass unser Fachkräftemangel in Berlin, geeignet ist die richtigen Weichen zu stellen, so schwer die Entscheidungsfindung auch sein mag.
    Da kam mir der Satz von Sheik Rashid (Dubai) in den Sinn:

    Es gibt ein paar Prinzipien, die seit jeher alles im Leben bestimmen. Um genau zu sein: Harte Zeiten formen starke Menschen, starke Männer (ich würde es mit Menschen tauschen wollen), schaffen gute Zeiten, gute Zeiten gebären schwache Männer, und schwache Männer schaffen harte Zeiten.
    Ich habe neulich schon ĂĽberlegt, ob ich was sagen soll, aber direkt nach dem Lob ĂĽber die sachliche Diskussion und diesem Kommentar, muss ich es leider tun.

    Ich stimme euch allen eigentlich zu, aber verstehe ehrlich gesagt nicht, wieso dann solche konservative Hetze benutzt werden muss? Wirklich, ich verstehe es nicht! Niemand, der sich im binären Geschlechtssystem nicht wiederfindet oder seinen Platz dort findet, macht das freiwillig oder aus Spaß, sondern weil es Teil der Person ist. Und es so darzustellen als sei es ein hübsches kleines Hobby, halte ich für mehr als nur bedenklich und es dann in dieser politischen Debatte zu Krieg überhaupt zu erwähnen für absolut unangebracht.

    Klimakleber sind natürlich gerade auch ein beliebtes Feindbild und ich würde mich sicherlich nicht dazusetzen, aber sie haben trotzdem Persönlichkeitsrechte in einer Demokratie, die übrigens in Bayern mal eben außer Kraft gesetzt werden, das gehört auch zum "Schutz", den Leute erfahren, weil sie gelähmt davon sind, keine Zukunftsperspektiven zu haben, weil sehenden Auges der Planet immer weiter zerstört wird auf Basis von whataboutism und vorgetäuschter sozialer Bedenken.

    Ich will euch nicht eure Meinung absprechen und wenn ihr nicht fĂĽr Dinge seid, in Ordnung, ich bin es fĂĽr andere Dinge auch nicht. Diese aber fĂĽr so eine sonst wirklich sachliche Diskussion zu missbrauchen finde ich absolut fehl am Platz.

    So, jetzt bitte weiter mit dem sachlichen Teil.

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    Ich denke nicht, dass es sich um „konservative Hetze“ handelte. Man könnte jetzt den Spieß umdrehen und auch sagen, deine Antwort ist die ganz klassische linke Reaktion darauf. Wir hatten den Kreis unlängst größer gezogen, als nur das Thema „Krieg im nahen Osten oder der Ukraine“, daher finde ich es ganz und gar unsachlich, wenn Du meinen Kommentar hier isoliert betrachtest.

    Mir ging es eher darum, dass wir uns immer nur mit „Nebenbaustellen“, welche sicher ihre Berechtigkeit haben beschäftigen, aber nicht mit den wirklichen zukunftsweisenden Aufgaben. Wie lange gibt es bspw. das Thema Bildung, Schulen etc. und was hat sich geändert? Es scheint eine deutsche „Krankheit“ zu sein, sich im klein klein zu verzetteln. Darum ging es mir…. Dass das Wort Hetze finde ich an dieser Stelle unangebracht. Es ging mir hier um die deutsche Politik. Schau wir haben die höchsten Energiepreise, die Industrie wandert in Teilen ab, die Eigentumsquote ist nach der Schweiz (so viel weiß) am niedrigsten. Von Rente will ich nicht anfangen…. Aber in Sachen Vorschriften, Bürokratie, Auflagen, Regulierung etc was uns alle lähmt und schlussendlich zu keiner „Aufbruchstimmung“ führt, sind wir Weltmeister.

    Ich hoffe ich konnte das zumindest etwas ins richtige Bild rĂĽcken.

    Näher möchte ich auf deine Ausführungen nicht eingehen, sonst wird der Kreis wirklich zu groß, insbesondere für ein Forum.
    Ich möchte hier auch kein riesiges Fass aufmachen und du hast mit deinen Beispielen in diesem Beitrag absolut Recht. Ich glaube, egal ob man links oder rechts der Mitte steht, kann man sich einig sein, dass in unserer Welt (ich würde es nicht auf Deutschland beschränken, deine Beispiele waren es jetzt, ändert aber nichts) gerade viele Dinge absolut nicht in Ordnung sind. Und ich bin froh, dass du deine vorherigen Beispiele in Perspektive gerückt hast, auch wenn es trotzdem nicht die gewesen wären, die ich dafür gewählt hätte ;-)
    FĂĽr mich war das einfach etwas, was ich so nicht unkommentiert stehen lassen konnte.

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    Ganz toller Post GreenBhoy! Ehrlich, ich freue mich - Well done!
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